Willkommen bei der BiP

Bürgerinitiative behutsame Priwallentwicklung e.V.

Liebe Besucherin, lieber Besucher auf der Webseite der BI behutsame Priwallentwicklung e.V. (BiP) Hier möchten wir Sie mit dem Priwall, seinen Einwohnern und seiner momentanen Problemlage vertraut machen.

Der Priwall

Der Priwall ist eine etwa drei Kilometer lange Halbinsel an der Travemündung im Osten Schleswig-Holsteins. Er gehört zum Ortsteil Travemünde der Hansestadt Lübeck. Die Halbinsel wird im Norden von der Ostsee, im Westen von der Trave und im Süden von der Pötenitzer Wiek begrenzt. Das östliche Ende der Halbinsel bildet die Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommern. Von Travemünde aus ist der Priwall über zwei Fährverbindungen schnell zu erreichen, von denen eine Fußgängern vorbehalten ist und nur in den Sommermonaten verkehrt. Charakteristisch für den Priwall ist seine naturnahe Umgebung, ein Teil des Priwalls steht bereits unter Naturschutz. Auf dem Priwall leben etwa 1.500 Menschen - in den Sommermonaten kommen viele Camper, Segler und Badeurlauber hinzu. Bereits in den vergangenen Jahren wurden auf dem Priwall mehrere Feriendörfer errichtet - zum Teil gegen den Widerstand der Bevölkerung. Verärgert hat die Menschen hierbei zweierlei: Zum einen die starken, irreparablen Eingriffe in die Natur zum anderen die ungenügenden Beteiligungsmöglichkeiten die die Verwaltung ihren Bürgern eingeräumt hat. Denn: Die Menschen lieben hier ihre Natur - viele sind deswegen extra hergezogen. (Quelle: Wikipedia)

Das Problem oder besser die zwei Probleme

Die Hansestadt Lübeck ist, wie viele andere Städte und Kommunen der Bundesrepublik, chronisch knapp bei Kasse. Nicht schön - jedoch kein Einzelschicksal. Phantasie- und planlos begann Lübeck in den vergangenen Jahren mit dem Ausverkauf seines städtischen Eigentums. Und fand in dem Investor Sven Hollesen und seiner Priwall Waterfront AG jemanden, der viele Millionen investieren möchte. Sven Hollesen baute bereits die ersten oben beschriebenen Feriendörfer. Nun soll geklotzt statt gekleckert werden. In 50 Millionen Sprüngen wurden Investitionssummen genannt, die bereits die 200 Millionen erreicht haben. Hierfür soll ein Schwimmbad gebaut werden, der Priwallhafen komplett umgestaltet werden, ein großes Hotel sowie ein Bauriegel gegenüber Travemünde entstehen. Inzwischen wird von 3.500 Betten zusätzlich gesprochen - ganz Travemünde hat zurzeit gerade mal 3.000 (Statistik Stadt Lübeck). Über die tatsächlich beabsichtigte Bebauung weiß die Bevölkerung des Priwalls bis heute (Stand: 26.6.08) noch sehr wenig - denn die Stadt hat zwar einen Bebauungsplanentwurf ausgelegt, ohne jedoch im notwendigen Maß die Menschen zu informieren und an der Diskussion zu beteiligen. Das eine Problem ist also die Größe des Bauprojekts überhaupt, da man anschließend den Priwall nicht wieder erkennen würde. Das andere Problem ist die Informationspolitik der Stadtverwaltung.

BiP - Bürgerinitiative behutsame Priwallentwicklung e.V. Die Antwort auf die Probleme

Vielen Dank, liebe Leserin und lieber Leser, dass Sie uns bis hierhin gefolgt sind. Nun möchten wir Ihnen kurz etwas zur Bürgerinitiative behutsame Priwallentwicklung e.V. (BiP) sagen. Die BiP ist als Antwort auf die oben genannte Problemlage entstanden. Mit ihr können und wollen sich die Priwaller erfolgreich Gehör verschaffen. Die BI will jetzt vorrangig zwei Ziele erreichen:

Erstes Ziel:

Die Verwaltung der Hansestadt Lübeck muss endlich begreifen, dass wir als Einwohner und Betroffene ein deutlich stärkeres Gewicht in der Planung bekommen müssen und diese Möglichkeiten schaffen. Dies heißt zum Beispiel: einen eingeschränkten städtebaulichen Wettbewerb zu initiieren.

Zweites Ziel:

Wir wollen den Investor für eine ökologische Ausrichtung seines geplanten Projekts gewinnen. Das heißt auch auf Teile seines Projekts zu verzichten bzw. sie erheblich zu modifizieren. Um diese Ziele zu erreichen ist die Bürgerinitiative behutsame Priwallentwicklung e.V. in drei Bereichen aktiv. Alle drei Bereiche sind für unsere Strategie gleich bedeutsam - keiner kommt ohne den anderen aus.
  1. Mobilisierung auf dem Priwall und Entwicklung eigener Konzepte:
    Unsere erste Aufgabe ist die Information der Bürger auf dem Priwall. Sie müssen wissen, was das Projekt für ihr Leben bedeuten würde und wie nachhaltig sich der Charakter des Priwalls verändern würde. Gleichzeitig entwerfen wir Konzepte, wie sich der Priwall langfristig ökologisch, nachhaltig und naturnah entwickeln kann. Dies wollen wir im touristischen Leitbild der Hansestadt verankern. Hierfür arbeiten wir mit der Fachhochschule Lübeck zusammen. Eine erste Umfrage der BiP und die Präsentation der Ergebnisse war sehr erfolgreich. Mehr als 200 BürgerInnen kamen zusammen und diskutierten das weitere Vorgehen. Besonders wichtig ist uns Priwallern der Erhalt der Natur für uns und unsere Gäste. Fast einstimmig wurde daher die Planung der Verwaltung abgelehnt, große Teile eines alten Waldbestandes einfach abzuholzen.


  2. Rechtliche Begleitung:
    Die BiP will den gesamten Planungsprozess von der renommierten Berliner Anwaltskanzlei Geulen & Klinger prüfen und begleiten lassen. Zur Finanzierung dieses Bereichs haben wir die "Aktion "100 x 100 € - Baumpate werden" ins Leben gerufen. Und wir bitten Sie, liebe Besucherin, lieber Besucher jetzt zu überlegen ob sie Baumpate werden wollen. Alle weiteren Informationen hierzu finden Sie auf der Seite 100x100€.

  3. Politische Ebene:
    Die BiP ist auch auf der politischen Ebene aktiv. Als ersten Erfolg konnten wir die Unterstützung der Naturschutzverbände NABU und BUND verbuchen. Auch die SPD-Travemünde unterstützt unser Vorhaben, den Wald an der Mecklenburger Landstrasse vollständig zu erhalten. Wir werden in einem zweiten Schritt unser Anliegen nun in die Lübecker Bürgerschaft, den Bauausschuss und an die zuständigen Senatoren herantragen und mit diesen nach Lösungen suchen. Auch die zuständige SPD-Bundestagsabgeordnete Gabriele Hiller-Ohm hat für unsere Fragen ein offenes Ohr. Der Diskussionsprozess mit den Parteien, dem Wirtschaftsverband und anderen Bürgerinitiativen in Travemünde hat begonnen und wird im Laufe der nächsten Monate verstärkt werden. Und dabei ist partei- und interessenübergreifend festzustellen: Auch die Travemünder möchten sich in Lübeck stärker Gehör verschaffen. Langfristig ist es sinnvoll wenn die Priwallianer sich klar darüber werden, wohin sich ihre Halbinsel entwickeln soll. Dann werden wir hierfür auch Bündnispartner finden und nicht der ständigen Gefahr ausgesetzt sein, immer wieder mal für kurzfristige Investoreninteressen bedeutsam zu sein.

Noch einiges zum Verein:

Die BI wurde am 14.5.08 von mehreren Priwallern als Verein gegründet. Er ist vom Finanzamt Lübeck als gemeinnützig anerkannt worden und hat inzwischen viele Fördermitglieder gewinnen können.

In der Gründungserklärung heißt es: "Die BiP verfolgt das Ziel, die geplanten Veränderungen auf dem Priwall kritisch zu begleiten und korrigierend einzugreifen. Sie steht allen Priwallern offen und sucht den Dialog mit dem Investor, den politisch Verantwortlichen und der Verwaltung. Die geplanten Veränderungen auf dem Priwall dürfen nicht gegen den Willen vieler Priwaller vollzogen werden, sondern müssen im Dialog mit Ihnen stattfinden. So ist besonders auf eine nachhaltige und naturnah ausgerichtete Entwicklung zu achten. Hiervon soll sowohl der Investor des Waterfront Projekts, als auch die Politik überzeugt werden. Durch eben diese Nachhaltigkeit und ökologische Ausrichtung können sogar neue Urlauberschichten erschlossen werden und der Priwall mit einem modernen Konzept auch für die Zukunft vorbereitet werden." Heute würden wir noch hinzufügen: Die BiP versteht sich auch als Initiatorin zur Entwicklung langfristiger Leitziele für den Priwall. Diese sollen transparent mit den Priwallern und Interessierten diskutiert werden und dann in den touristischen Leitzielen der Hansestadt Lübeck verankert werden.

Denn wir sind überzeugt: Nur wer eigene Ziele hat kann andere überzeugen.